Montag, 23. Februar 2015

Ruthard Stachowske (II)

Wie die Türen eines Ufos. Foto: Heinz-Peter Tjaden













Ein Geschäftsführer wie ein unschuldiger Schüler mit Mogel-6

"Was sollen wir machen?", wird der Richter in einigen Minuten fragen.

Das Wetter ist so trostlos wie das Behördenviertel in Lüneburg, ein roter Kasten neben dem anderen, ein ungepflegter Parkplatz, die Türen zum Arbeitsgericht wie aus einem Science-fiction-Film, dahinter drei, vier Stufen, eine Glastür, die zu einem Warteraum führt, rechts an der Wand steht Ruthard Stachowske mit seiner Anwältin, er flüstert ihr zu "Das ist der Tjaden", der Gütetermin lockt ein paar Interessierte an, der Lautsprecher schnarrt: "Ruthard Stachowske gegen Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg."

Publikum und Verfahrensbeteiligte gehen in den Saal. Der Richter eröffnet die Verhandlung. Links sitzen Serdar Saris, seit 2012 Geschäftsführer der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg und gleichzeitig Geschäftsführer der Step gGmbH Hannover, und seine Anwältin, rechts Ruthard Stachowske, bis Anfang Juli 2011 Leiter der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch unter dem Dach der Sucht-  und Jugendhilfe Lüneburg und dann fristlos entlassen von der Vorgängerin von Serdar Saris, der bei diesem Termin den Eindruck eines unschuldigen Schülers nach einer Mogel-6 macht.

"Sieben Kündigungen hat es 2011 gegeben. Mit wenig Substanz", sagt der Richter über Ruthard Stachowske. Die Anwältin von Serdar Saris macht einen etwas beschämten Eindruck: "Damit habe ich nichts zu tun." Außerdem sei Serdar Saris erst seit 2012 Geschäftsführer der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg. In jenem Jahr ist seine Vorgängerin Gisela van der Heijden gen Bayerischem Roten Kreuz in Erding entfleucht und geistert nun als Unfähige durch den Gerichtssaal in Lüneburg.

Im Oktober 2014 ist Ruthard Stachowske auf eigenen Wunsch freigestellt worden, ohne Bezüge, er leidet unter Diabetes. Ende 2014 klagt er gegen die Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg. "Das hat uns überrascht", sagt die Anwältin von Serdar Saris. Von Mobbing (in den Jahren 2011 und 2012) sei bis dahin nie die Rede gewesen. In der Klageschrift gebe es Ungereimtheiten, sie sei "nur wenig nachvollziehbar". Erstaunt ist die Anwältin von Serdar Saris angeblich auch darüber, dass der "Name Tjaden auftaucht".

Ruthard Stachowske verzieht keine Miene, seine Anwältin schweigt, Serdar Saris sinkt immer weiter in sich zusammen. 11 562 Euro will Ruthard Stachowske haben, weitere Forderungen stehen im Raum, der Richter würde am liebsten eine Gesamtlösung vorschlagen, "eine vierstellige symbolische Summe", doch: "Damit habe ich meine Probleme." Eines der Probleme: Die Forderungen von Ruthard Stachowske könnten verjährt sein, denn: "Auch bei Mobbing gilt eine Verjährung von sechs Monaten."

Der Richter unterbricht die Verhandlung, schlägt Gespräche vor, "von mir aus auch im Richterzimmer". Stachowske diskutiert mit seiner Anwältin vor einem Aufzug, Serdar Saris mit seiner Anwältin im Treppenhaus nebenan. Ich spreche die beiden im Treppenhaus kurz an, sie haben keine Zeit für mich. Serdas Saris geht wenig später mit seiner Anwältin zu Stachowske und Anwältin, ein paar Worte, ein kurzer Aufenthalt im Gerichtssaal.

Serdas Saris fährt mit seiner Anwältin vom Parkplatz, Stachowske steht mit seiner Anwältin vor dem Gerichtsgebäude. Ein Taxi kommt. Sie steigen ein. Die Verhandlungen beginnen?

Ruthard Stachowske I

Gegen diese Broschüre ist Stachowske erfolglos vor Gericht gezogen - auf Kosten der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg und somit der Beitragszahler für die Rentenversicherung, die diese Einrichtung finanziert haben Hier klicken