Dienstag, 7. Januar 2014

Lügen

Bis zur letzten Sekunde

"Wir bedauern sehr die Therapeutische Gemeinschaft (TG) Wilschenbruch schließen zu müssen und bedanken uns ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit in den zurückliegenden Jahren zum Wohle der betreuten Kinder und Eltern." 

Mit diesen Schlussworten hat sich die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch aus dem Netz verabschiedet. Die Einrichtung werde im März oder April 2014 geschlossen. Die Arbeit müsse beendet werden, weil das "neue Konzept" finanziell nicht tragfähig sei. Die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch habe jedoch erfolgreich gearbeitet.

Wenn Lügen zu einem Totalausfall des Netzes führen würden, wären jetzt überall auf der Welt die Monitore schwarz. Wer diesen Abschiedsgruß verfasst hat, wird von der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg als Trägerin der Einrichtung nicht verraten. Ist wohl auch gut so.

Eine gute Nachricht gibt es aber trotzdem: Die Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg nimmt keine Kinder mehr auf. Dazu ein Zitat aus einem Telefongespräch, das ich heute mit einer ehemaligen TG-Mitarbeiterin geführt habe: "Wie viele Seelen von Kindern in dieser Einrichtung zerstört worden sind, ist einfach unfassbar." Ruthard Stachowske, TG-Leiter bis Anfang Juli 2011, habe stets die Parole ausgegeben, dass man den Klientinnen und Klienten nicht trauen könne, Mütter seien mit Kindesentzug bedroht worden, bis die meisten Kinder weg waren. Damit bestätigte diese ehemalige TG-Mitarbeiterin alle Berichte von Betroffenen, die ich in diesem blog veröffentlicht habe.

Bis zur Schließung will die Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg eigenen Angaben zufolge dafür sorgen, dass die Kinder keinen Schaden nehmen. Wenn das überhaupt noch möglich wäre, dann sollte die Einrichtung einen Bogen um das Lüneburger Jugendamt machen. Dort sitzt nämlich ein Mitarbeiter, der vor zwei Jahren einem Kind gesagt hat, seine beiden Geschwister müssten in der TG bleiben, bis sie 14 sind. Wenn dieses Kind in der Einrichtung anrufe, werde das Gespräch mitgehört, keinesfalls dürfe dieses Kind seinen Geschwistern eine baldige Rückkehr in die Familie versprechen. Die Kleinen waren zu jener Zeit 11 und 12 Jahre alt. Die Familie weit weg. Die Rückkehr in die Familie müsste dieser Jugendamtsmitarbeiter zumindest bei einem Kind weiter verhindern, denn es ist erst 13.

Die Methoden, mit denen die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch lange Zeit gearbeitet hat, sind im Sommer 2011 vom Kostenträger verboten worden. Was bis dahin über Jahre geschah, wurde also schon vor zweieinhalb Jahren als nicht erfolgreich eingestuft. Wie lange dauerte also die von der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg behauptete erfolgreiche Arbeit der TG? 

Gegen meine Kritik an diesen Methoden ist Stachowske gerichtlich vorgegangen. Der Richter las die Schriftstücke und stellte fest: Der Mann kann nicht erklären, was er macht. Er kann seine Methoden auch nicht von dubiosen Methoden abgrenzen. Deshalb hat Stachowske das Verfahren verloren. Das ist über drei Jahre her. Wann also hat Stachowske erfolgreich und zum Wohle der Kinder gearbeitet? Die Antwort ist einfach. Nie! Wenn er den Eltern misstraut hat, konnte er das auch gar nicht...

Die ehemalige TG-Mitarbeiterin, mit der ich heute telefoniert habe, hält Kontakt zu Betroffenen, steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Nach übereinstimmenden Berichten ist sie aus der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch weggemobbt worden...

Hier anklicken: Im Netz veröffentlichte Beschlüsse

  

1 Kommentar:

  1. Was ist mit den Kindern, die immer noch bei den "internen Klientenpflegefamilien " wohnen, wenn die Einrichtung geschlossen ist? bleiben sie dort oder können sie zurück in ihre Familien?

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