Montag, 19. März 2012

Auf nach Ganderkesee

Und nicht nur Flugblatt verteilen

Heute setze ich mich ins Auto - mein Hund setzt sich auf die Rückbank. Ab geht es nach Ganderkesee. Vorher habe ich ein Flugblatt entwickelt, das ich dort verteilen werde. Als mail-Anhang verschickt wurde es von mir u. a. auch schon an die Rathäuser von Ganderkesee und von Verden, außerdem an Medien.


Das Flugblatt:

"Langwedel/Verden - Obwohl er kaum über das Lenkrad schauen konnte, schnappte sich ein elfjähriger Junge die Autoschlüssel seiner Mutter und kurvte durch die niedersächsische Gemeinde Langwedel."

Diese Meldung hat am 24. Januar 2012 in fast allen deutschen Zeitungen gestanden. Auch bei google taucht sie mehrfach auf. Dort findet sie eine Mutter aus Lübeck. Die fragt sich sofort: "War das mein Junge?" Der hat fast sein ganzes bisheriges Leben bei Pflegeeltern in Langwedel verbracht. Er schnappte sich also auch nicht die Autoschlüssel seiner Mutter, sondern die seiner Pflegemutter.

Vorher hatte diese Mutter einen Anruf des Verfahrensbeistandes ihres Kindes bekommen. Der erzählte, dass der Junge etwas angestellt habe, er sei nun in einer Einrichtung. Mehr wisse er nicht. Was gelogen war. Gesteht er einen Monat später vor dem Familiengericht in Verden.

Die Mutter und ich klappern telefonisch Einrichtungen ab, in denen der Elfjährige sein könnte. Vergeblich. Erst vor dem Familiengericht wird das Geheimnis gelüftet. Der Junge ist im Wichernstift in Ganderkesee, dort riss er auch schon aus.

Der Verfahrensbeistand berichtet dem Gericht von einem Besuch des Kindes in dieser Einrichtung. Bei dieser Gelegenheit habe der Junge versucht, seine Mutter in Lübeck anzurufen. Habe sie aber nicht erreicht. Dass der Junge falsche Telefonnummern wählte, verschweigt der Verfahrensbeistand.

24. Februar 2012, zwei Tage nach der Anhörung vor dem Familiengericht in Verden: Der Junge bekommt von mir ein Geschenk zum 12. Geburtstag. Auf einer Karte teile ich ihm die aktuellen Telefonnummern seiner Mutter in Lübeck mit. Einen Anruf hat sie bis heute nicht bekommen.

Seit sechs Jahren gab es keine Begegnung zwischen Mutter und Kind mehr. Weggenommen wurde ihr der Junge im Jahre 2000 in der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch (TG, Lüneburg).

Hinweise, dass diese Einrichtung unzählige Familien zumindest vorübergehend zerstört hat, ignorieren Jugendamt und Wichernstift, obwohl die TG- Geschäftsführung, die seit 2011 im Amt ist, dies bestätigt. Ein Schreiben, das die neue Geschäftsführerin und ich verfasst haben, leitet das Wichernstift an das Jugendamt von Verden weiter. Das sei der Auftraggeber…Dem bis heute nicht einmal ein Hilfeplan gelingt, der den Gesetzen genügt.

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