Mittwoch, 20. Januar 2010

Ein Professor rätselt

20. Januar 2010
Drei Muster hat die Sucht-Familie?

In einem Gespräch mit der Infostelle der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften gibt Professor Dr. phil. Ruthard Stachowske den Mustermann, der bei seiner Arbeit drei davon entdeckt haben will. Wobei nach meinem bisherigen Kenntnisstand gilt: Entspricht das Familiensystem diesen Mustern nicht, wird die Familie bei der mehrgenerationalen Therapie diesen Mustern angepasst. Allerdings erfahren die meisten Familienmitglieder das nie - und wenn sie es erfahren, ist oft Zufall im Spiel. Dann geraten Betroffene und der Professor aneinander, streitet jemand Vorwürfe ab, die ihm hinter seinem Rücken gemacht worden sind, kommt es zur Eskalation.


An dieser Eskalation führt kein Weg vorbei, denn Stachowske setzt alles absolut - auch in dem Gespräch mit jener Infostelle. Erst einmal behauptet er (Muster 1): „Alle Klienten, die an den Mehrgenerationen-Familientherapien teilgenommen haben, sind in Familiensystemen sozialisiert worden, in denen offen oder versteckt Suchterkrankungen manifest waren.“ Schlussfolgerung des Leiters der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch: „Die Jungen haben nur etwas gelebt, was die Alten seit Generationen vorgelebt haben.“

Im zweiten Muster wird es mystisch. O-Ton Stachowske: „In allen Familiensystemen haben wir generationsübergreifende, nicht verarbeitete Traumata wieder gefunden, die von Generation zu Generation neu erlebt wurden, in einigen Fällen sogar in gleichen Lebensaltern.“ Als Trauma-Beispiele fallen ihm sogleich ein: sexueller Missbrauch an Kindern und andere sexuelle Gewalt.

Als müsse er nun unbedingt noch einen draufsetzen, präsentiert er im dritten Muster „Enkelinnen und Enkel von z. T. großen Nazi-Tätern“ und stellt die therapeutische Arbeit mit ihnen so dar: „Mühsam habe ich verstehen müssen, dass die Folgen des 2. Weltkriegs eben nicht im Mai 1945 beendet waren, sondern dass in Deutschland und anderen Ländern das Grauen des 2. Weltkriegs weiterlebte. Es gab Familiensysteme, in denen Kinder von Tätern des 2. Weltkrieges wiederum Kinder von Opfern des 2. Weltkrieges geheiratet haben. Hier haben zwei Menschen versucht, die jeweils andere Familiengeschichte in ihrer Ehe so miteinander zu verbinden, dass eine Integration dieser extremen Unterschiedlichkeit in jeweils ihrem System der Generationen gelingen konnte – und dies ist oft genug nicht gelungen.“

Diese drei Muster müssen in diesem Professor inzwischen sehr manifest geworden sein. Allerdings scheint er noch zu ahnen, dass diese Thesen keiner wissenschaftlichen Prüfung standhalten. Auch keiner mit gesundem Menschenverstand. „Alle“ gibt es nämlich nie. Würden die Muster von Stachowske die Realität widerspiegeln, wäre Erziehung ein Kinderspiel. Man vermeidet einfach bestimmte Fehler und schon werden sie vom Nachwuchs nicht gemacht. Mein Zahnarzt aber hat schon gewusst: „Eltern können ihre Erfahrungen nicht an ihre Kinder weitergeben. Sie müssen eigene Fehler machen.“ Oft fragen Mütter und Väter, was sie falsch gemacht haben, wenn der Nachwuchs über die Stränge schlägt. Dabei müssen sie gar nichts Wichtiges falsch gemacht haben. So was geschieht in vielen Familien, die sich in ihren Strukturen und ihrem Verhalten etwa so ähneln wie ein Tiger einem Eichhörnchen ähnelt.

Auch bei anderen Gelegenheiten neigt Ruthard Stachowske zu Mustern. Jetzt bei einem Verfahren vor dem Landgericht Hamburg, das er gegen eine Ex-Patientin angestrengt hat, die ganz und gar nicht in das Erklärungsmuster dieses Professors passte. Also muss ein neues her. Das sieht so aus: Im Mai 2009 hat ein ehemaliger Redakteur mit Namen Heinz-Peter Tjaden gegen ihn eine Internet-Kampagne gestartet, irgendwann tauchte diese Mutter als „Tjaden-Unterstützer“ auf, die sich zu anderen „Tjaden-Unterstützern“ gesellte. Immer noch, erklärt Stachowske gegenüber dem Hamburger Landgericht, frage er sich, warum sich dieser ehemalige Redakteur ausgerechnet seine Einrichtung „ausgewählt“ habe.

Und schon falle ich aus diesem Muster: Ich bin nämlich kein ehemaliger Redakteur und die Beschäftigung mit dieser Einrichtung hat sich für mich nicht zufällig ergeben. Anlass war eine Klageandrohung von Stachowke. Damals wusste ich nichts über die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch. Sofort fragte ich mich, warum mir gedroht wurde - ich begann mit den Recherchen. Stachowske jedoch wird sich gedacht haben: „Alle Redakteure, die von einem Anwalt ein Schriftstück bekommen, lassen die Finger von einem Thema, wenn man ihnen für den gegenteiligen Fall mit juristischen Schritten droht.“

Das Gespräch

Samstag, 16. Januar 2010

Aus dem TG-Flyer





















Familiensteller: Dies und jenes

Wo es langgeht bestimme ich

Während ein guter Psychotherapeut den Patienten dabei unterstützt, seinen eigenen Weg zu finden, und versucht, sich selbst überflüssig zu machen, ist es für Pseudotherapien typisch, dass der Anbieter bestimmt, wo es langgeht. Er weiß den rechten Weg, der Kunde muss ihm folgen wie einem Guru.

Frankfurter Allgemeine Zeitung, Buchbesprechung "Die Seelenpfuscher", 8. Januar 2010















Das Amtsgericht in
Burgdorf bei Hannover

21. August 2009

Verurteilte Kinderpornografen stecken dahinter?/Schmutziger Kommentar auf allen Seiten

Online Strafantrag gestellt

Die allgemeine Anzeige wurde erfolgreich versandt.

Dieser Vorgang hat folgende Online-Vorgangsnummer erhalten: 2009082100006660

Ihr zuständiger Sachbearbeiter wird sich in Kürze bei Ihnen melden. Sollten Sie online eine der Anzeigen ausgefüllt und versandt haben, wird Ihnen der Sachbearbeiter einen Strafantrag und ein Merkblatt 'Rechte und Pflichten des Anzeigenden im Strafverfahren' aushändigen bzw. zusenden. Stellen Sie im Nachhinein fest, dass Sie etwas vergessen haben, warten Sie bitte auf die Kontaktaufnahme Ihrer Polizei.

Vielen Dank für Ihre Hilfe!

Ihre Polizei Niedersachsen

16. September 2009

P. S. Wer zu den Verleumdeten gehört, weiß ich. Sollte die Staatsanwaltschaft Anklage erheben (können), treten die Beschuldigten dem Verfahren bei. Das erspart den anschließenden zivilrechtlichen Weg. Die beiden Kommentatoren dürfen sich schon einmal auf hohe Schadenersatz- und Schmerzengeldforderungen einrichten. Wenn sie denn zu ermitteln sind.

Die Jugendhilfe Lüneburg hat sich bislang nicht distanziert...

Das Jugendamt: Die Nachricht vom 27. August

Sehr geehrter Herr Tjaden,

Ihre an Frau O. persönlich gerichtete Anfrage ist an mich weitergeleitet worden. Frau O. befindet sich zur Zeit im Jahresurlaub. Am 4. 9. 2009 wird sie wieder im Dienst sein. Ich gehe davon aus, dass sie sich dann mit der von Ihnen angesprochenen Thematik befassen und auf Ihre e-mail vom 26. 8. antworten wird. Ich darf Sie bis dahin um Geduld bitten.

Mit freundlichem Gruß
Horst-Günter K.
Hansestadt Lüneburg
Bereich Kinder und Familie

Bis dahin Geduld? Ist die Jugendamtsleiterin etwa nicht in der Lage, mir innerhalb von zehn Tagen zu antworten: "Wir arbeiten gut mit der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch zusammen, deshalb verstehen wir Ihre Kritik nicht"?


Bericht über eine Laufgruppe

Die Landeszeitung berichtet über die Laufgruppe der TG Wilschenbruch
Gegen eine Kommentatorin habe ich Strafantrag gestellt. Online-Nummer 2009092200007718


Hinter dem fünften Fenster von links sitzt eine Fotografin.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Download: Zivilklage und Strafantrag vom 6. September 2009

6. September 2009
Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch jetzt auch ein therapeutischer Fotoverein?

7. Oktober 2009
Jugendhilfe Lüneburg soll Stellung nehmen

Bei einem Treffen von Ehemaligen in Lüneburg hat die Therapeutische Gemeinschaft Fotos von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern geschossen. Deswegen habe ich geklagt. Meine Klage ist inzwischen an die Beklagten weiter geleitet worden, teilt das Gericht mit (Gesch.-Nr. 39 C 472/09).

2. September 2009
Anrufer wollen einschüchtern

Nun bekommen Informanten Anrufe. Auch diese Einschüchterungsversuche habe ich der Staatswaltschaft gemeldet.

29. August 2009
Nur noch registrierte Nutzer dieses blogs dürfen kommentieren

Es reicht jetzt! Hier kommentieren Leute unter Vorspiegelung falscher Tatsachen, tun so, als seien sie aktuelle oder ehemalige Patienten der TG Wilschenbruch. Unterzieht man diese Kommentare einer Prüfung, kommt man zu dem Schluss: Das stimmt nicht.

Sich registrieren ist kinderleicht - und verhindert weitgehend Verleumdungen aus anonymer Quelle. Ich lasse hier keine Leute in den Dreck ziehen!

Flugblatt zum Prozess am 3. August 2009 in Lüneburg

Dieses Buch wird kein Hit?
Schreiben an die Lüneburger Staatsanwaltschaft



Bettina Wegner (1979)

Montag, 4. Januar 2010

Herr Professor - was nun?

2. Januar 2010
Weit gesprungen - noch nicht gelandet?

„Alles hat seine Zeit“, heißt es im Prediger. Dann ist jetzt wohl die Zeit gekommen, einige Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Dass es diese Missverständnisse gibt, schließe ich aus mails und aus Telefongesprächen.

Professor Dr. phil. Ruthard Stachowske als Leiter der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch hat Ende Mai 2009 einen weiten Satz gemacht. Gelandet ist er bei „vehementer Verfolgung“ seiner Interessen, schützen wollte er laut Anwaltsschreiben seine Ehre und sein Vermögen. Mit dieser Ankündigung ist er sozusagen an mir vorbei gesprungen, und ich habe ein wenig gebraucht, bis ich dort war, wo Stachowske schon gar nicht mehr sein wollte. Geklagt hat er jedenfalls nicht.

Im September 2009 gab es in Lüneburg ein Treffen Ehemaliger, organisiert von zwei Müttern, deren Gegenwehr dem Professor ungefähr so quer im Magen liegt wie unsereins ein Kotelett, das wir mit Knochen heruntergeschluckt haben. Zwei Unerschrockene, die anderen Mut machen, das ist Ruthard Stachowske offenbar nicht ganz geheuer gewesen. Und in Wilhelmshaven gab es immer noch mich, der vergeblich darauf gewartet hatte, endlich „vehement“ verfolgt zu werden. Dafür gab es Verfolgungen anderer Art: Internet-Kommentare übler Natur bei der „Landeszeitung“ und in meinem blog. Ein Gegenblog erblickte das Licht der Netzwelt und erwies sich schnell als Blendwerk. So kam Stachowske also auch nicht mehr dort hin, wo er im Mai 2009 noch gern gewesen wäre.

Was tun? hat nicht der Prediger gefragt, sondern Lenin. Aus „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ wurde flugs „Klagen mag gut sein, immer häufiger ein Anwaltstermin ist auch nicht schlecht“. Einher gingen Veränderungen in der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch. Ein Patient verkündete fröhlich: „Strafgelder für angebliches Fehlverhalten gibt es nicht mehr.“ Ehemalige berichteten: „Wir haben von der Einrichtung bereits eine Abrechnung bekommen.“

Da rieben sich andere Ehemalige die Augen und trauten ihren Ohren nicht. Gehör hatten sie inzwischen aber bei Jugendämtern gefunden. Das ist nicht gut für die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch. An der Glaubwürdigkeit von Kritikerinnen und Kritikern muss also weiter gekratzt werden. Misslingt aber weiter. Denn: Entweder wird die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch von einem Anwalt vertreten, der sprachliche Feinheiten nicht beherrscht, oder dieser Jurist denkt auch schon: „Ach, die schon wieder…“

Ich halte die zweite Möglichkeit für die wahrscheinlichere, denn bis heute habe ich keine andere Erklärung dafür gefunden, dass ich im November 2009 von diesem Anwalt aufgefordert worden bin, eine Behauptung zu unterlassen, die ich nie aufgestellt habe.

Ebenso fragwürdig ist die Einstweilige Verfügung, die der Anwalt von Ruthard Stachowske vor dem Landgericht Hamburg erwirkt hat. Verboten werden soll nämlich die Formulierung, der Professor bringe private Dinge an sich. Mit „stehlen“ oder „unterschlagen“ könnte man etwas anfangen, aber mit „an sich bringen“? Das könnte doch auch „verwahren“ oder „aufheben“ bedeuten. „Stehlen“ oder „unterschlagen“ wären Straftatbestände, „verwahren“ oder „aufheben“ aber nicht.

Als Berichterstatter fährt man immer gut damit, wenn man juristische Wertungen vermeidet. Dann wirken Ereignisse. So berichtet eine Frau, dass sie als Patientin der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch auf Post ihres Freundes gewartet habe. Sie bekam keine Briefe. Dann wechselte sie die Einrichtung. Kaum war sie dort, wurden ihr Briefe ihres Freundes nachgeschickt, von denen sie bis dahin annehmen musste, dass es sie gar nicht gibt…

Ob Stachowske diese Briefe nun „an sich gebracht“, „gestohlen“ oder „unterschlagen“ hat, mag jeder für sich selbst beurteilen. Ich nenne so etwas eine Gemeinheit.

Bei der Einstweiligen Verfügung ist es nicht geblieben. Ein paar Tage später bekam ich von diesem Anwalt eine Unterlassungserklärung. Bei mir hängte man die Sache also etwas tiefer, obwohl mir bescheinigt wurde, ich hätte die Behauptung, Stachowske „bringe etwas an sich“ noch verstärkt. Trotzdem zweifelte der Anwalt in seinem Schreiben daran, dass ich Unterlassungserklärungen aus der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch überhaupt noch lese.

Das klingt nach Resignation, die mit ein wenig Unverschämtheit aufgepeppt werden soll. Die kommt so daher: Der Anwalt schreibt, ich sei ein selbsternannter „Redakteur“. Die Gänsefüßchen sind übrigens genau dort, wo sie dieser Jurist gesetzt hat.

„Was soll das?“ heißt es in einem Lied von Grönemeyer. Wenn eine Behauptung eine Einstweilige Verfügung zur Folge hat, warum kommt dann die Verstärkung dieser Behauptung mit einer Unterlassungserklärung davon, die so folgenlos bleiben wird wie der Biss eines Hundes, dem vor einigen Jahren alle Zähne ausgefallen sind?

Und schon gibt es wieder etwas Neues aus der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch. Jene Mutter, die ereilt worden ist von einer Einstweiligen Verfügung des Hamburger Landgerichtes, bekam am 23. Dezember 2009 einen Brief von Ruthard Stachowske. Der letzte Satz lautet: „Falls andere Klienten Fragestellungen an uns haben, mögen sie sich bitte auf dem üblichen Weg per schriftlicher Anfrage an uns wenden.“